Eine international führende Adresse in Sachen Kunststofftechnik für Lager und Transport ist das aus der Schweiz stammende Unternehmen Georg Utz GmbH.
Nachdem der Standort in Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau aufgrund der ständig steigenden Kundennachfrage an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen war, begab sich der Unternehmer auf die Suche nach weiteren Standorten. Dabei stieß er auf Schüttorf, das wegen seiner engen Anbindung an die Benelux-Länder und der Nähe zum Ruhrgebiet verkehrstechnisch günstig lag.
Schüttorfer Feld wird Gewerbegebiet
Das Potenzial einer vielversprechenden Industrieansiedlung erkannten auch Oberkreisdirektor Terwey sowie der Schüttorfer Stadtdirektor Johannsen und erklärten kurzerhand die Wiesen am Nordring zum Gewerbegebiet. Am 30. November 1971 unterzeichnete Georg Utz den Gesellschaftervertrag und kaufte am gleichen Tag ein 20.635 Quadratmeter großes Grundstück im Schüttorfer Feld. Das war die Geburtsstunde der Georg Utz GmbH, 50 Jahre später das Flaggschiff der weltweit operierenden Utz Gruppe.
1973 wurden die ersten Gebäude des Kunststoffunternehmens Utz im Schüttorfer Feld bezogen. Es folgte eine rasante Entwicklung. Nach dem letzten Grundstückskauf im Jahre 2016 steht heute eine Fläche von 153.494 Quadratmetern zur Verfügung. Produziert und verkauft werden Lager- und Transportbehälter, Paletten und technische Teile aus wiederverwertbarem Kunststoff.
Aus kleinen Anfängen zum Weltunternehmen
Gestartet sind Produktion und Verkauf in der neuen Kunststofffabrik in Schüttorf mit gerade einmal 11 Personen, die immerhin im ersten Jahr bereits einen Umsatz von 1,36 Millionen Euro erwirtschaften konnten. Angeboten wurde alles an Behältern, Wannen und sonstigen Artikeln, die irgendwie aus Kunststoff herzustellen waren. Neben bekannten Produkten setzte Utz aber auch maßgeblich auf Innovation. Als ein Beispiel sei der in der Automobilindustrie in Millionen Exemplaren verwendete Kleinladungsträger (KLT) genannt, an dessen Entwicklung und Einführung der damalige Utz-Geschäftsführer Günter Schwank maßgeblich beteiligt war.
Inzwischen haben der Umsatz und die Zahl der Mitarbeiter ganz andere Dimensionen angenommen. Über 500 Mitarbeiter erwirtschaften heute einen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich.
Heute produziert die Utz Gruppe weltweit in Ländern wie England, Frankreich, Schweiz, Polen, den USA, Mexiko und China. Trotzdem ist das aus kleinen Anfängen entstandene, zunächst eher handwerklich orientierte Kunststoffunternehmen Utz in Schüttorf das Zugpferd der Unternehmensgruppe mit dem größten Umsatz und den meisten Mitarbeitern.
Tag der offenen Tür mit viel Programm
Anläßlich des 50-jährigen Jubiläums lädt die Georg Utz GmbH am Sonntag, 3. Juli, zu einem Tag der offenen Tür ein. Auf dem Programm stehen Rundgänge durch die Produktions- und Lagerhallen, eine Utz-Rallye, Informationen über die Geschichte und die aktuelle Situation des Unternehmens, Attraktionen für Kinder wie eine Schminkaktion und Klettergeräte sowie eine Spendensammelaktion. Im Foyer präsentiert sich das Unternehmen als Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber.

Luftaufnahme des heutigen Areals der Firma Georg Utz Gmbh. Foto: Georg Utz

Das erste Gebäude aus den 1970er Jahren. Foto: Georg Utz GmbH
1972 wurde ein 20.635 Quadratmeter großes Grundstück im Schüttorfer Feld gekauft. 1973 wurden die ersten Gebäude des Kunststoffunternehmens (siehe Foto links) bezogen. Aufgrund des sich schnell einstellenden Erfolges wurde im gleichen Jahr eine Fläche von 30.000 Quadratmetern dazugekauft, 1980 weitere 30.000 Quadratmeter, 1990 weitere 37.000 Quadratmeter und 2011 weitere 50.000 Quadratmeter. Nach dem bisher letzten Grundstückskauf stehen 153.494 Quadratmeter (siehe Bild oben) für die Produktion und den Verkauf von Lager- und Transportbehältern, Werkstückträgern, Paletten und technischen Teilen aus wiederverwertbarem Kunststoff zur Verfügung.
Utz als Ausbildungsbetrieb
Große Vielfalt an Berufen vom Verfahrensmechaniker bis zum Lagerlogistiker

Die Beschäftigung mit komplexen Maschinen gehört auch zur Ausbildung. Foto: Georg Utz GmbH
Dazu gehört beispielsweise der Werkzeugmechaniker. Für die Serienproduktion von Mehrwegtransportverpackungen im Spritzgussverfahren kommt für jedes Utz-Produkt ein eigens gebautes Werkzeug zum Einsatz, das natürlich funktionstüchtig sein muss. Darum kümmert sich der Werkzeugmechaniker. Die Werkzeuge sind unter anderem aus Stahl gefertigt und unterschiedlich groß, einige haben etwa die Ausmaße von Europaletten. Sind diese verschlissen, erfolgt die Wartung, die sich von der Reinigung bis zur Erneuerung von Dichtungen erstreckt.

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Azubi Jason Kural von der Firma Utz in Schüttorf. Er ist im dritten Ausbildungsjahr als Fachkraft für Lagerlogistik. Foto: Zeiser
Wie der Werkzeugmechaniker ist auch der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik im Bereich Produktion tätig. Er rüstet und richtet Spritzgussmaschinen ein, überwacht die Produktion und gewährleistet eine hohe Produktqualität, um nur einige Tätigkeitsfelder zu nennen.
Weitere Berufsfelder, die bei Utz eine wichtige Rolle spielen, finden sich beispielsweise im IT-Bereich, wo eine Ausbildung als Fachinformatiker/in für Systemintegration möglich ist, oder im kaufmännischen Bereich, wo eine Ausbildungsstelle als Industriekaufmann/-frau frei ist.

Die aktuelle Geschäftsführung mit Rüdiger Köhler, Jochen Wessels, Frank-Olaf Schütte, Ralf Boomhuis und Ferdinand Schwank. Foto: Georg Utz GmbH
Die Geschäftsleitung setzt sich aus Rüdiger Köhler, Jochen Wessels, Frank-Olaf Schütte, Ralf Boomhuis und Ferdinand Schwank zusammen. Gemeinsam setzen sie die Erfolgsgeschichte des Unternehmens fort, das von dem gebürtigen Schweizer Georg Utz ins Leben gerufen wurde und von Günter Schwank mit innovativen Ideen zu einem Top-Kunststoffmacher weiterentwickelt wurde. Utz ist mit über 500 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Schüttorfer Feld und international tätig. Foto: Georg Utz GmbH
Über Produkte von Utz
Vom Behälter bis zum Werkstückträger

Eines der Produkte des Schüttorfer Unternehmens, das alle kennen. Foto: Studio Frieling
Erster Großauftrag in der Firmengeschichte von Utz auf dem Schüttorfer Feld war 1996 die Bestellung von 500.000 Faltboxen und 500.000 Trays, Behältern ohne Seitenwände, für einen großen Kaffeeröster, der sein Sortiment mit Aktionsverkäufen erweitert. Noch heute werden die Filialen in gleicher Weise beliefert.

Faltbox vom geschlossenen Zustand bis zum Endzustand. Foto: Utz GmbH
Thermoformen ist einfach erklärt: Ähnlich wie die Blister der Pralinenverpackung, die die Pralinen passgenau aufnehmen, werden Autoteile passgenau in thermogeformte Werkstückträger gelegt, damit empfindliche Autoteile schadenfrei transportiert werden können.
Utz beliefert auch die Food-Industrie mit Paletten und Behältern. Vielleicht ist auch der Braten, der Sonntagmittag auf den Tisch kommt, in einem Utz-Behälter zum Schlachter oder Discounter geliefert worden.