Die Natur ist immer präsent bei der Herrenmode

© Lichterfunkeln
Entscheidend für die Wahl des Anzugs ist immer noch das Brautkleid. Foto: privat
Grundsätzlich zeichnet sich das neue Thema New Elegance als Kontrast zu der aktuellen Casualisierung bei den Anzügen für den Bräutigam ab. Eine gepflegte Optik, die nicht so formell ist, ist unerlässlich. Nach wie vor gilt das Motto „Urban trifft auf Grün“. Moderne, urbane Hochzeitswelt, die das aktuelle Thema Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein für einen informierten Großstadtkunden aufgreift. Die Natur ist in den Bräutigamanzug-Kollektionen 2023 immer präsent und hebt Pastelltöne hervor, von Altrosa und Himmelblau über Minz- und Trockengrün bis hin zu Erd- und Sandtönen. All diese Elemente werden in natürlichen Stoffen wie Leinen und kühlen Wollmischungen eingefangen, manchmal mit einer rustikaleren Note. Diese Verschmelzung mit Mutter Erde ist das Porträt eines natürlichen Bräutigams, der sich dem Planeten verpflichtet fühlt und Schönheit ohne Künstlichkeit sucht.
Die Palette der Blautöne ist weiterhin der Star der Bräutigam-Anzugkollektionen 2023, von den offensten Grautönen über tiefes Marineblau bis hin zu den lebhaftesten und überraschendsten Texturen. Blau ist eine freundliche Farbe und kommt nicht so streng daher wie Schwarz. Für eine Hochzeit ist daher ein blauer oder saphirblauer Anzug immer eine gute Entscheidung. Schwarze Anzüge hingegen erinnern eher an Trauerfeiern und sind daher nicht so geeignet.

© picture alliance/dpa
Farbe für den Bräutigam: Anzüge in dunklem Weinrot ist angesagt.
Entscheidend für die Wahl des Anzugs des Bräutigams ist jedoch die Wahl des Kleides der Braut. Trägt sie ein schlichtes Kleid, ist auch der Hochzeitsanzug vom Bräutigam zurückhaltend blau oder grau. Trägt sie dagegen ein pompöses Prinzessinnenkleid, so darf und muss er ebenfalls aufkrachen. Egal, ob mit einer besonderen Farbe oder einem extravaganten Schnitt. Natürlich soll der Anzug den Bräutigam gut kleiden. Auch wenn nicht auf jeden Cent geachtet wird, bleibt doch alles im Rahmen. Deshalb sollte man(n) es mit dem Outfit nicht übertreiben und kein Geld für einen Bräutigamanzug ausgeben, den er nur ein einziges Mal tragen wird.

© picture alliance / Wilvorst/dpa-tmn
Eine etwas breitere Krawatte, der Plastron, und ein Anstecksträußchen, die Boutonnière, werten einen Anzug zur Hochzeit auf. Foto: dpa
Modisch will der Mann nicht hinter der Braut zurückstehen, sondern sich ebenfalls im Rampenlicht zeigen. Dann greift er am besten zu einem der modernen Hochzeitsanzüge. Zum Cut gehören ein dunkelgraues, langes Jackett mit Schwalbenschwanz, eine Weste in Hellgrau oder Beige, eine Hose mit Stresemannstreifen und ein weißes Hemd mit Normal- oder Stehkragen. Den Cut trägt man nur bis circa 18 Uhr. Danach wird in den Frack gewechselt. Eine Variante ist der sogenannte Stresemann: Er hat keinen Schwalbenschwanz, die Krawatte ist etwas schmaler und man trägt dazu Schnürschuhe. Der Frack wird auch als „großer Gesellschaftsanzug“ tituliert. Er wird erst ab 18 Uhr getragen und ergänzt somit den Cut. Er besteht aus einem taillenkurzen Frackrock mit langen Schößen, der stets offen getragen wird, und einer schwarzen Hose ohne Umschlag, dafür mit zwei Borten auf jeder Seite. Eine weiße Weste, Frackhemd mit Stehkragen und eine weiße Fliege komplettieren das Outfit. Außerdem trägt Mann zum Frack schwarze Lackschuhe. Hochzeitsanzüge sind eine relativ junge Kreation. Sie werden speziell für Hochzeiten hergestellt, es gibt auch sonst keinen Anlass, bei dem man sie tragen könnte.