Aufforderung zum Tanz

© standret - stock.adobe.com
Der Hochzeitstanz kann entscheidend für den weiteren Verlauf der Party sein. Foto: standret / Stock Adobe
Nachdem beide Ja gesagt haben, ist wohl der Hochzeitstanz der Höhepunkt der Feier. Die Gäste freuen sich, dem frisch vermählten Paar bei ihren ersten romantischen Runden in die Gesichter und natürlich auch auf die Füße zu gucken.
Um den Hochzeitstanz wird seit Jahren immer mehr Wirbel gemacht. Vielen reicht ein langsamer Walzer mit Momenten voll Intimität heute nicht mehr aus. Ein munteres Mash-up muss her, ein mitreißendes Medley mit skurrilen und witzigen Choreografien studieren die Brautleute von heute gern ein und überraschen und unterhalten damit ihre Hochzeitsgäste.

© picture alliance / dpa
Tanzschulen bieten spezielle Kurse für den Hochzeitstanz an.Foto: dpa
Aber von vorn. Zunächst ist das richtige Timing entscheidend. Mit dem Hochzeitstanz darf die Party nämlich beginnen. Vorher traut sich noch niemand auf die Tanzfläche. Deshalb sollte man abwarten, bis sich das Essen gesetzt hat, und die Gäste langsam in Stimmung kommen. Der Hochzeitstanz signalisiert einen klaren Schnitt zwischen dem festlichen Teil der Hochzeit und dem ausgelassenen Teil mit Party. Der Eröffnungstanz kann aber auch den festlichen Teil der Hochzeit auflockern und schon früh – zwischen Kaffee und Abendessen – gute Stimmung verbreiten. So oder so: Haben die Gäste die Tanzfläche erobert, sollten sie sich auch eine Weile darauf ungestört austoben können. Das heißt: keine Reden, keine Gruppenfotos und keine Spielchen für mindestens eine Stunde.
Der DJ oder der Zeremonienmeister sagt den Eröffnungstanz an. Alle Gäste versammeln sich dann um die Tanzfläche. Die Musik beginnt und der Bräutigam fordert seine Braut zum Tanz auf. Beide können auch eine Eröffnungspose einnehmen. Danach führt der Bräutigam seine Frau zum nächsten Herrn und fordert selbst die nächste Dame auf. Die Herren bringen die Damen zum jeweils nächsten Herrn und fordern die nächste Dame auf. Das Brautpaar tanzt zunächst mit den Eltern, dann den Schwiegereltern und involviert nacheinander weitere Gäste. Den genauen Ablauf sollte man unbedingt mit den unmittelbar Beteiligten besprechen.
Das gilt auch für den DJ und die Band. Sie sollten den Ablauf kennen und die Musik und gegebenenfalls Untermalungen einbauen. Er kann auch für die Anmoderation der Tänze verantwortlich sein. Damit alle Gäste involviert werden und die Stimmung noch auf der Tanzfläche bleibt, sollte man die Tanzbären unter den Gästen vielleicht sogar einweihen und mit ins Boot holen. Natürlich ist auch der Musiker gefragt, nach dem offiziellen Teil für gute tanzbare Musik zu sorgen. Mainstream-Partyhits mit Disco-Fox-Rhythmen kann kaum jemand widerstehen.

© bilderstoeckchen - Fotolia
Das Brautpaar stimmt mit dem DJ seine Musikwünsche ab, die zum Abend passen sollen. Foto: bilderstoeckchen / Fotolia
Aber wozu tanzen die Brautleute überhaupt? Sie sollten sich Gedanken machen, welcher Stil ihnen gefällt, was zu ihnen und dem Rahmen der Feier passt und welchen Tanz sie gern zeigen oder lernen wollen. Manche Paare haben auch eine gemeinsame emotionale Verbindung zu einem bestimmten Lied. Sie teilen vielleicht bestimmte Erinnerungen oder Vorlieben für eine Musikrichtung. Epische Filmmelodien, gefühlvolle Rockmusikballaden oder Hits mit Gänsehaut-Garantie: Es gibt absolute Klassiker und jedes Jahr unzählige neue Songs, die perfekt für den Hochzeitstanz geeignet sind.
YouTube ist voll von Videos, bei denen sich Hochzeitspaare mit verrückten Choreografien überbieten. Nicht selten erinnert das allerdings eher an eine aufwendige Comedy-Bühnenshow als an einen Hochzeitstanz. Auch ein normaler Walzer reicht aber aus, um seine ersten Tanzschritte ins Leben als Ehepaar zu zelebrieren und zu genießen. Dann nämlich, wenn Er und Sie den Moment für sich feiern, springt auch der Funke aufs Publikum über.