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Trap und Rudi sind unerreicht
Die Mutter aller Wutreden hatte ja gerade Jubiläum: 25 Jahre ist es her, dass Trainer Giovanni Trapattoni den Bayern-Stars die Leviten las („Gespielt wie Flasche leer“). In dieser Woche war es erneut ein Italiener, der die „Conte“-nance verlor. Antonio Conte, Trainer der Tottenham Hotspurs, lederte nach einem 3:3 seiner hoch bezahlten Stars gegen den Tabellenletzten so richtig los. Spieler („selbstsüchtig“) und Vereinsführung („20 Jahre gibt es den Besitzer und sie haben nie etwas gewonnen“) bekamen ihr Fett ab. Uninspirierte Fußballer, die viel Geld verdienen, aber kein Verantwortungsgefühl haben – „inakzeptabel“, schimpfte Conte.
Ob Stefan Effenberg („Freunde der Sonne“), Thomas Doll („Da lach ich mir doch den Arsch ab“) oder Klaus Augenthalers 44-Sekunden-Pressekonferenz („Es gibt vier Fragen und vier Antworten. Die Fragen stelle ich und die Antworten gebe ich auch“) – mein liebster Trainer-Ausraster ist immer noch der von Rudi Völler. Beim „Scheißdreck-Käse-Weizenbier“-Auftritt des Bundestrainers 2003 nach einem 0:0 in der EM-Qualifikation auf Island wurden live im ARD-Studio Waldemar Hartmann, Gerhard Delling und Günter Netzer zur Zielscheibe seines Zorns. Bis zum Jubiläum in fünf Jahren werden wir noch so manche Trainer-Wutredeerleben, aber so unterhaltsam wie bei Trap und Rudi wird es wohl nie wieder.
