Guten Morgen!
Sprachbarriere
Zufrieden begutachte ich den Becher, der mir gereicht wird. Auf das italienische Eis habe ich mich schon Wochen vor meiner Reise gefreut. Ich möchte mich schon vom Verkaufstresen entfernen, als mir auffällt: Der Löffel fehlt. Ich drehe mich also wieder um und frage höflich auf Englisch danach. Dabei schaue ich in ratlose Gesichter.
Also nehme ich meine gesamte pantomimische Energie zusammen und versuche nun sehr gestenreich, das Fehlen des Löffels zu verdeutlichen - ebenfalls ohne Erfolg. Naja. Pantomime war auch einfach noch nie so meins.
Also versuche ich es weiter, diesmal mit einer Mischung aus Englisch, Gesten und aus dem Deuten in meinen löffellosen Eisbecher. Der Aggregatzustand des selbigen ändert sich inzwischen schon von fest zu flüssig - wenn das so weiter geht, werde ich gleich keinen Löffel mehr brauchen, sondern einen Strohhalm. Auch dieser Versuch bleibt ohne Erfolg.
Inzwischen haben sich mehrere Mitarbeiter hinter dem Tresen versammelt und reden auf Italienisch auf mich ein. Statt nach einem „spoon“ zu fragen, entschließe ich mich dazu, stattdessen auf englisch die Eigenschaften eines Löffels zu beschreiben. Mit Erfolg - und dem Vorsatz, vor der nächsten Reise die wichtigsten Besteck-Begriffe in der jeweiligen Landessprache zu lernen.
