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Soziale Medien arbeiten bekanntlich mit sogenannten Algorithmen. Bedeutet: Ein intransparenter Wust aus Datenauswertungen und Berechnungen entscheidet, welche Inhalte jeder einzelne Nutzer entsprechend seines Verhaltens im Internet individuell zu sehen bekommt.
Wie praktisch! So bekommt jeder schließlich nur die Inhalte angezeigt, die ihn auch wirklich interessieren – so zumindest die frisierte Begründung und zu gut klingende Theorie. Denn es gibt ein Problem: Für Plattformen wie etwa Facebook, ihre Geschäftspartner und Kunden ist jede Interaktion gute Interaktion. Jeder Klick, jedes „Gefällt mir“ und jeder Kommentar bringt „den Algorithmus“ erst richtig in Fahrt. Ironischerweise auch dann, wenn eifrige Tastatur-Wüteriche ihre Tagesfreizeit damit verbringen kundzutun, was sie alles mal wieder nicht gut finden oder für unwichtig und uninteressant halten.
So originelle Beiträge wie „Wen interessiert das?“, „Haben wir keine richtigen Probleme?“, „Ich kann es nicht mehr lesen!“ oder der obligatorische Hinweis auf den umgefallenen Sack Reis resultieren unweigerlich in einem Teufelskreis aus weiteren Inhalten gleicher Couleur. Sie sind eines Themas wirklich überdrüssig? Sparen Sie sich doch einfach Ihren Kommentar!
