Guten Morgen!
Der Kuckuck und der Geldhahn
Klopf, Klopf! Nein, ich will hier mitnichten einen der so beginnenden Witze erzählen, sondern von einem seltsamen Aberglauben, dem ich jedes Jahr wieder verfalle. Es geht um den Kuckuck und dessen Ruf. Hört man diesen zum ersten Mal im Jahr, so solle man schnell auf seine Geldbörse klopfen – dann, so der Volksmund, müsse man sich das ganze Jahr über keine Sorgen um finanzielle Dinge machen. Und so ging auch kürzlich meine flache Hand in Richtung Gesäßtasche, als der charakteristische Schrei – recht spät diesmal – Mitte Mai aus einem Uelser Wald an mein Ohr drang.
Unglücklicherweise hatte ich gar kein Geld dabei. In der Tasche klimperte lediglich der Haustür- und Autoschlüssel. Sollte ich jetzt Angst haben, dass in den kommenden Monaten irgendwann die Pfändungsmarke – umgangssprachlich ebenfalls „Kuckuck“ genannt – an meiner Haustür klebt? Nein, ich interpretiere einfach um: Beim Kuckucksschrei auf Schlüssel klopfen, bringt Einbruchschutz und Unfallfreiheit fürs Jahr! Und wenn ich schon finanzstarke Vögel brauche, setze ich lieber auf den Geldhahn. Wehe, da dreht jemand dran rum!
