Guten Morgen!
Der kleine Bahnteufel
Es muss einen kleinen Bahnteufel geben. Ein missgünstiges Wesen, das sich Gemeinheiten ausdenkt, um Zugreisenden das Leben schwer zu machen. Und das sich dann diebisch darüber freut, wirklich jedes Mal sein Ziel erreicht zu haben.
Ich sitze in dieser Woche im Intercity nach Bad Bentheim. Schon seit Fahrtbeginn in Hannover schleppen wir eine Viertelstunde Verspätung mit uns herum. Es ist kurz nach halb fünf, als wir in Rheine ankommen. Vorletzter Halt. Nur noch 14 Minuten Fahrt bis nach Bad Bentheim. Mein Anschlusszug – der Regiopa von Bad Bentheim nach Nordhorn – fährt um 17.09 Uhr ab. Das schaffen wir locker, denke ich und buche mit meinem Handy das Regiopa-Ticket, das mir bis dahin noch fehlte. Macht 5,40 Euro.
In genau diesem Moment grinst der kleine Bahnteufel und macht aus unserem flotten Intercity einen Bummelzug erster Güte. Immer wieder bleiben wir auf offener Strecke stehen, legen dann wieder ein paar Meter im Schritttempo zurück. Keine Durchsage zu hören, kein Schaffner greifbar, dem ich mal Beine machen könnte. Als wir in Bad Bentheim einrollen, ist es 17.11 Uhr. Der Regiopa hat natürlich nicht gewartet.
Was jetzt? Der nächste Zug nach Nordhorn fährt in einer Stunde. Stattdessen lieber in einer halben Stunde den Bus nehmen? Gute Idee – aber dafür gilt mein Ticket ja nicht. Müsste ich noch mal 5,85 Euro löhnen. Ich fluche, telefoniere – und lasse mich mit dem Auto abholen. Das funktioniert bestens und empfiehlt sich auch fürs nächste Mal.
